Der Begriff `Psychosomatik`setzt sich zusammen aus dem griechischen `psyche` für Seele und `soma` für Körper und besagt, dass in der psychosomatischen Medizin die Zusammenhänge zwischen Körper und Seele eine zentrale Rolle spielen. Dieses zweigleisige Vorgehen in Diagnostik und Therapie folgt uralten Erkenntnissen und hat sich in den letzten 4 Jahrzehnten wieder mehr gegenüber der reinen Organ- und Apparatemedizin durchgesetzt.
In vielen Lebensweisheiten des Volksmundes ist das Wissen um die Zusammenhänge und das `Sich-gegenseitig-beeinflussen` von Körper und Seele dokumentiert: „Sich etwas zu Herzen nehmen“, „eiskalt den Rücken runterlaufen“, „Gift und Galle spucken“, „etwas schlägt auf den Magen“. Das die Psyche unser Immunsystem beeinflussen kann, ist mittlerweile gesichert.
Neueste Forschungsergebnisse zeigen, wie auch die Schmerzempfindung durch den Zustand der seelischen Befindlichkeit beeinflusst wird!
Zu den psychosomatischen Beschwerden gehören eine ganze Reihe von funktionellen Beschwerden bis hin zu scheinbar organischen Erkrankungen und schließlich auch selbstschädigendes Verhalten, welches Erkrankungen provoziert.
Ich bin Dozent in der Weiterbildung für Ärzte, die sich in der psychosomatischen Medizin ausbilden lassen wollen. Sie fordert von den Ärzten eine spezielle Ausbildung und von den Betroffenen den Mut zu der Erkenntnis, dass bestehende Beschwerden eine seelische Wurzel oder zumindest Mit-Verursachung haben können und daher das Aufsuchen eines geschulten Arztes oder eines Psychotherapeuten sinnvoll und hilfreich ist.