Zwangsstörung (Zwangsgedanken, Zwangshandlungen) (übernommen aus Wickipedia)

Zwangsgedanken sind inhaltliche Denkstörungen im Sinne sich zwanghaft immer wieder aufdrängender, jedoch als unsinnig erkannter Denkinhalte. Zudem leiden Betroffene häufig auch an formalen Denkstörungen, vor allem an Gedanken-kreisen/Gedankenarmut, in schweren Fällen kann es auch zu überwertigen Ideen kommen.

Zwangsgedanken werden unterschieden in:

  • Zwangsideen/Zwangsbefürchtungen/Zwangsvorstellungen (z. B. die Befürchtung, eine Arbeit nicht richtig gemacht zu haben, oder Ängste, dass dem Ehepartner etwas Schlimmes zustoßen könnte)
  • Zwangsimpulse (Impulse, bestimmte Handlungen auszuführen; diese können schädigende Handlungen gegen sich oder andere beinhalten.)
  • Grübelzwang (Bestimmte Gedanken müssen wieder und wieder durchdacht werden. Es ist nicht möglich, dabei zu einer Entscheidung oder zu einer Lösung zu kommen.)
  • Zweifel  (Unsicherheit, Handlungen nicht zufrieden stellend abgeschlossen, etwas      falsch verstanden, getan oder unterlassen zu haben)

Bei Zwangsgedanken geht es also meist um angstvolle Gedanken und Überzeu-gungen, jemandem zu schaden (entweder durch aggressive Handlungen oder durch so genannte „magische Handlungen), in eine peinliche Situation zu geraten oder ein Unheil anzurichten. Es können Gedankengänge nicht befriedigend abgeschlossen werden, sodass sie sich ständig wiederaufdrängen und wiederholt werden müssen, ohne zu einem realen Ergebnis zu gelangen. Sehr häufig leiden Betroffene auch an quälendem Zweifel.

In einer Untersuchung wurden die Themen der Zwangsgedanken von Betroffenen erfragt (Akhtar et al., 1975). Am häufigsten wurden dabei genannt:

  1. Schmutz oder Verseuchung (menschliche o.a. Exkremente, Schmutz, Staub, Samen, Menstruationsblut, Keime, Infektionen)
  2. Gewalt und Aggression (körperlicher oder verbaler Angriff auf sich selbst oder andere Personen; Unfälle, Missgeschick, Krieg, Katastrophen, Tod)
  3. Ordnung (Ordentlichkeit, Symmetriebestrebungen in der Ausrichtung von Gegenständen usw.)
  4. Religion (Existenz Gottes, religiöse Praktiken und Rituale, Glaubenssätze, moralische Einstellungen, Magie)
  5. Sexualität (sexuelle Handlungen an sich oder anderen, inzestuöse Impulse, sexuelle Leistungsfähigkeit)

Auch wenn dies die statistisch am häufigsten genannten Inhalte von Zwangsgedanken sind, eignet sich jedes Thema als Zwangsgedanke. Die Unterscheidung in Zwangsgedanke und normaler Gedanke hängt daher nicht vom Inhalt des Gedanken ab, sondern von der Art, wie gedacht wird und wie das Gedachte vom Betroffenen erlebt wird.

Zwanghafte Gedanken können sich (als ein Beispiel von vielen denkbaren Varianten) im Fall aggressiver Zwangsgedanken darin äußern, dass eine Mutter befürchtet, Mann und Kinder vergiften zu wollen, oder eine Tochter befürchtet, ihre Mutter die Treppe hinunterzuwerfen.